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Des Verfangenen Worte.

Was bleibt der Note Honig 

im Duft der Madonnenlilie 

wer bemerkt, 

aber nicht wahrnimmt? 

Was ist mit 

der Musik des Universums, 

in deren Rhythmus die Planeten 

um die Sonne kreisen? 

Kann das Flüstern der Meereswogen 

mehr als Schwelgerei für jene sein,

die hören, 

aber zu schauen weigern?

 

Liebe Wahrheit,

deren Gesichtszüge 

der anbrechend Morgen in die Wolken zeichnet! 

Königin meiner Träume, 

vor deren Erhabenheit

die Baumkronen sich neigen:

Von deiner Anmut

berichtet der Abenddämmerung‘

roter Schimmer am Horizont, 

Liebkosungen deiner Unbeherrschbarkeit ists 

womit des Nachts silbern' Mondlicht

die Meere in Wallung bringt. 

 

 

Quelle des Hochsinns!

Wenn mein Blick dem Deinen nicht gewachsen ist, 

soll ich deshalb meinen

Dass du nicht wirklich bist? 

Von ihren Realitäten schließen die Blinden auf das Sein, 

Vom Sein schließen sie auf die Möglichkeit- 

des Truges schuldig 

verdrehen sie Schein und Wirklichkeit trotzig. 

Ist etwa das Sein anderes 

als Möglichkeit? 

Und was jene

wenn nicht Anblick der Notwendigkeit?

 

Erblickt habe ich dich

doch zu sehen vermag ich nicht! 

Wie Dich finden, womit besingen?

 

Wohin mich auch wende, 

einzig Deinen Schatten erhasche ich. 

Mich abermals verfangend 

bleiben zurück die von Spuren Geschmückten.

 

Die Melancholie verführt

dass ich Trost in ihrer Zärtlichkeit suche.

Das Feuer in meiner Brust bewirkt 

dass ich dir hinterher eile!

 

Von den sandigen Pyramiden 

an die Küste von Alexandria,

Dem Summen folgend

zur Perle Jerusalems!

Weder der vergessene Staub 

noch der verwahrloste Blick 

Bethlehems birgt, 

Dessen beraubt Athen und Cordoba stumme Kulisse sind. 

 

Das Gebirge Anatoliens bestieg ich, 

begleitet vom ermüdeten Windhauch 

zur Spitze des Nemrut Berges!

Wenn auch weiße Steine streichelnd

der Wind verleiht meiner Seel’ Flügel - 

mein Herz bleibt unberührt.

 

Abermals verspätet

blicke ich gerade noch deinem Schatten nach. 

Schwindet langsam genug 

ihn zu erhaschen, 

Freilich zu schnell

um gemeinsam zu entweichen. 

 

Ihr unerbittlichen Stürme,

die gleich einem Bogen die Violine

karge Felsen in Sehnsucht stimmt! 

 

Sagt: 

Habt ihr sie gesehen?

 

Sie antworten

was gefallene Feen 

im Tal Kappadokiens verheißen…

 

Zurück

wo begann die Reise!

Spreche,

Ehrwürdige Schwelle zwischen Himmel und Erde, 

Gebe Auskunft 

Du Gebieterin über Raum und Zeit!

Nichts geringeres denn

mein Herz will ich dir bieten!

Nichts bleibe denn 

in ihr versinkend zu vergehen! 

So spreche: 

Hast du sie gesehen?