"Handout" des Beitrages zum Workshop ,,Lebendiger Islam: Erster Wissenschaftlicher Workshop für NachwuchsforscherInnen der Islamisch-Theologischen Studien in Deutschland", Universität Tübingen (03.04.-04.05.2019).
1. These:
Die Theologie muss die Grundsätze der modernen Philosophie kennen, weil sie andernfalls unbewusst ihren Gegenstand in ihm widerstreitenden Paradigmen zu erkennen versucht.
2. These:
Vor dem Hintergrund der Bedeutungsverschiebungen in der Geschichte der modernen Philosophie und ihrer praktischen Konsequenzen (,,die Folge eines Denkens, das außerhalb des individuellen Subjekts keine geistigen, objektive Maßstäbe anerkennt, ist ein in allen Bereichen bodenloser Mensch") bietet die Religion als einzige theoretisch nachvollziehbar und praktisch realisierbar die Idee einer Qualität des Menschlichen, indem sie den Menschen einerseits als ein transzendiertes, andererseits als ein ihm immanentes Wesen begreift. Nur eine Theologie, die dies in die gesellschaftliche Realität zu kanalisieren weiß, kann mittels theoretischer Reflexion die religiöse Praxis lebendig halten und andersherum greifbar machen.