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Vom Wesen der Einsamkeit.

Die Berge halfen mir zur b e g r e i f en, was ich längst w u s s t e: 
Die Einsamkeit unterscheidet sich folgendermaßen von Geselligkeit und Gemeinsamkeit: 


G e s e l l i g k e i t meint, wenn zwei verschiedene und eigenständige Kreise in die Nähe von einander geraten und eine Weile um-ein-ander kreisen. 

 

G e m e i n s a m k e i t meint, wenn diese zwei Kreise einander berühren oder schneiden und mit-ein-ander kreisen. Dabei teilen sie gemeinsame Punkte und binden sich einander, bleiben doch eigenständig und verschieden. So innig die Verbindung auch sein mag, es bleibt ein voneinander unterscheidender Teil übrig: Jede Selbstbejahung bedeutet die Verneinung des Anderen, wer ,,Ich“ sagt, der sagt auch ,,du“.

E i n s a m k e i t hingegen bedeutet, wenn zwei Kreise verschmelzend zur Einheit werden und es keinen unterscheidenden und eigenständigen Teil mehr gibt: Kein ,,Selbst“ und kein ,,Anderes“, weder ,,Ich“, noch ,,Du“. 

,,So achte 

zu wem du dich gesellst,
überlege

wem du gleichst’ 

mit wem deine Kreise drehst.

 

Folge des Herzens Streben 

dass es zur Einheit führe“.