Philosophisches · 14. März 2025
Was sind Krisen? Häufig bezeichnet "Krise" ein Ereignis, das wir als Unterbrechung eines sonst geregelten oder als ungewollte Veränderung eines erwünschten Zustandes empfinden. Nimmt man jedoch das Empfinden weg, bleibt zunächst bloß Ereignis zurück - d.h. nicht das Ereignis ist an sich eine Krise, sondern erst durch unsere Empfindung wird aus jenem zunächst bloß geschehenden Ereignis eine Krise. Bereits hieran zeigt sich, dass wir an unseren Bewusstseinszustand müssen, wenn wir eine...
Philosophisches · 17. Februar 2025
Der Glaube an Gott - nicht ein Gottesbild - bedeutet kein logisches Problem - wie schon in anderen Texten gezeigt - sondern ein charakterliches. Er erfordert Tapferkeit, um die es hier gehen soll: Platon definiert Tapferkeit als die Bereitschaft, eine innere Motivation/innere Idee/inneres Ziel/usw gegen sowohl innere als auch äußere Widerstände zu erhalten. Für den Glauben an Gott sowie das Gott glauben - also dass stimmt, was er einem über die Wirklichkeit erzählt - muss der Mensch...

Philosophisches · 17. Februar 2025
Die Bedeutungen von ,,in Freiheit leben“ und ,,in Wahrheit leben“ sind verflochten: Wahrheit erfordert Freiheit: Denkfreiheit, um erkennen und Handlungsfreiheit, um umsetzen zu können. Da beide mit Widerständen verbunden sind, bedarf es der Willensfreiheit, um erkennen und umsetzen zu wollen. Was aber ist Wahrheit? Definition: Wahrheit = Übereinstimmung von x mit der Wirklichkeit. Vereinfachtes Beispiel: Der Satz ,,es regnet gerade in Frankfurt“ ist genau dann wahr, wenn es zum...
Philosophisches · 08. Februar 2025
Was bedeutet es, sich zu entscheiden? Vergleichen wir ,,unterscheiden“ und ,,entscheiden“. In beiden Fällen wird etwas geschieden, also getrennt; unterscheiden ist theoretisch, wertneutral und immer auf andere Dinge als mich bezogen: A wird von B unterschieden, dh differenziert/getrennt, wenn ich sie jeweils auf die Eigenschaften betrachte, die das eine zu A statt B, und das andere zu B statt A machen. Da ich hier die beiden bestimme, ist es bloß theoretisch, also verstandesmäßig....

Philosophisches · 08. Oktober 2024
In diesem Text soll es nicht um die Frage nach der Wirklichkeit Gottes gehen, sondern der Wirkung der Idee Gottes auf das menschliche Bewusstsein. Es gibt nämlich einen Zusammenhang zwischen unserem erstarrten Zeitgeist (bzw. der Disharmonie zwischen Zeitgeist und den Problemen der Zeit) und der Verbannung der Gottesidee aus unserer Lebenswirklichkeit. Oder warum es seit dreihundert Jahren keinen neuen Kant gegeben hat, obwohl die Welt eine andere geworden ist. Religiöse Gesellschaften sind...
Philosophisches · 03. Oktober 2024
Wie leicht der Faschismus auf seinem globalen Vormarsch Brandmauern überwindet oder bereits zu zerstören beginnt, macht sprachlos. Denn man berücksichtige, dass durch die heutigen Möglichkeiten weitaus weniger verborgen bleibt, als es beim letzten Mal der Fall war. Der Faschismus zeigt sich also gewissermaßen unverhüllt. Man kann es mit der Qualität seiner Waffen erklären - ich glaube, es ist die Schwäche derer seiner scheinbaren Gegner. Wir tun immer so, als sei die NS-Zeit...

Tagebucheinträge · 20. September 2024
Ein einfaches Wort, die weltbewegende Frage. Vor fünf Jahren schrieb ich es selbstbewusst an den Anfang meines letzten Büchleins, aber ich verstand nicht. Denn ich stellte sie intellektuell, nicht lebenswirklich; theoretisch, nicht praktisch. Vor dem Hintergrund von Privilegien, nicht Schwierigkeiten. In Schwierigkeiten waren die anderen. Bloß, kann man ein Feuer mit kunstvoller Musik besänftigen? Lässt sich ein körperliches Leiden mit Argumenten lindern? Wenn die praktischen...
Philosophisches · 13. September 2024
Warum man sich fragend zum guten Leben äußern sollte - und was es bedeutet

Tagebucheinträge · 07. September 2024
Die nächtlichen Spaziergänge, fangen sie wieder an? Anders. Früher romantisierte ich die Nacht – alles steht still, eine geheimnisvolle Ungewissheit, Einsamkeit. So ist die Nacht aber nicht. Es gibt keinen Stillstand. Der Wind weht, ich höre das Rascheln der Blätter, verborgen ein Uhu, über mir ein Nachtfalter. Bei geöffnetem Fenster höre ich sie auch. Sie begleitet mich in den Schlaf, das langsame aber stetige Geschehen der Nacht. Es gibt auch keine geheimnisvolle Ungewissheit. Es...
Tagebucheinträge · 03. September 2024
Verstehe. Kriege und Verwüstungen als social media events und Zerstreuung zwischendurch, vieldiskutierter und mittlerweile vergessener Klimawandel, Getöse von "Massenabschiebung aller Kriminellen!" und die Verweigerung, die eigenen Kriminellen, die deutschen Staatsbürger des IS-Krieges aus dem Irak aufzunehmen, rein identitätsmäßige Diskurse, und längst von Rechten und Faschisten eroberte Diskurshoheit. Diese Dinge sind nicht überraschend. Ich habe sie meiner Mutter vor mehr als zehn...

Mehr anzeigen